Grannen - Gefahren am Wegesrand!
- Biana Clemens
- 30. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Sie sind klein, unscheinbar und richtig fies - Grannen!
Wenn du mit deinem Hund in den Sommermonaten draußen unterwegs bist, kennst du sie bestimmt: diese unscheinbaren, trockenen Ähren, die sich an Hosenbeine, Schnürsenkel und vor allem ins Hundefell hängen. Was harmlos aussieht, kann leider schnell gefährlich werden.
Was sind eigentlich Grannen?
Grannen sind die spitzen, borstenartigen Bestandteile von Gräsern – zum Beispiel von Gerste, Roggen oder Wildgräsern. Sobald sie im Sommer austrocknen, lösen sie sich leicht von der Pflanze und bleiben überall hängen. Das Problem dabei: Ihre Form wirkt wie ein kleiner Widerhaken. Sie dringen ein – aber kommen nicht mehr von selbst raus. Und genau das kann für deinen Hund richtig unangenehm bis schmerzhaft werden.

Typische Körperstellen, an denen Grannen Probleme machen:
Pfoten und Zwischenzehenbereich: Besonders gefährdet. Grannen bohren sich dort in die Haut, können Entzündungen oder Abszesse auslösen.
Ohren: Grannen können ins Ohr gelangen und sich im Gehörgang festsetzen, wo sie für dich nicht mehr zu sehen sind.
Augen: Schnell hat sich eine Granne in die Hornhaut gebohrt.
Nase: Die Pflanzenteile können durch die Nase eingeatmet werden und im Nasengang stecken bleiben.
Fell/Brustbereich: Vor allem bei langhaarigen Hunden setzen sich Grannen schnell fest und wandern unbemerkt über die Haut.
Woran du erkennst, dass dein Hund eine Granne „erwischt“ hat:
Plötzliche Lahmheit oder ständiges Lecken an der Pfote
Schiefhalten oder starkes Schütteln des Kopfes
Heftiges Niesen, Nasenbluten
Tränende oder gerötete Augen, zukneifen und reiben an den Augen.
Eitrige oder stark gerötete Stellen
Schmerzhafte Schwellungen
Wenn du so etwas bemerkst: Nicht lange warten – ab zum Tierarzt! Grannen wandern tiefer in Gewebe, je länger sie bleiben. Und sie lösen dort nicht nur Schmerzen, sondern auch hartnäckige Entzündungen aus.

So schützt du deinen Hund:
Am besten wäre es natürlich, wenn du mit deinem Hund gar nicht erst dort langgehst, wo diese hinterhältigen Dinger lauern. Aber leider lässt sich das oft nicht zu 100% vermeiden.
Nach jedem Spaziergang absuchen – besonders Pfoten, Ohren, Nase, Augen und Achselbereich.
Langhaarige Hunde regelmäßig trimmen oder kürzen – weniger Fläche, an der sich Grannen festsetzen können.
Meide in der Hochsaison (Juni bis August) Felder mit hohem, trockenen Gras – besonders Gerstenfelder sind berüchtigt.
Ohren regelmäßig kontrollieren, vor allem bei Schlappohren oder viel Fell.
Meine persönliche Erfahrung:
Ich hatte vor ein paar Jahren genau so einen Fall: Auf einem Spaziergang fing mein Hund plötzlich an ununterbrochen zu Niesen. So stark, dass sie mit dem Kinn schon auf dem Boden aufkam und blutete. Bei mir läuteten natürlich sofort die Alarmglocken. Und wie es so ist, waren wir gerade nicht in der Nähe vom Auto. Ich also auf dem Weg zum Auto schon telefonisch mehrere Tierartzpraxen angerufen, um uns anzukündigen. Entweder war schon alles voll, der Arzt schon weg oder kein Endoskop vorhanden - blieb also nur noch eine Tierklinik. Bis wir am Auto angekommen waren, hatte sich Diva allerdings wieder beruhigt und das Niesen eingestellt. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen (ich gerate immer etwas in Panik, wenn was mit meinem Hund ist) und habe sie dann nochmal genauer angeschaut. Es war nichts zu sehen und auch beim berühren der Nase zeigte sie keine Symptome. Ich beschloss, sie erst mal weiter zu beobachten und dann ggf. später in die Tierklinik zu fahren. Aber scheinbar hatte sie wirklich Glück und entweder hatte sie was anderes in der Nase, das die Nase gereizt und das Niesen ausgelöst hat oder die Granne hat sich noch nicht festgesetzt und wurde rauskatapultiert. Wie auch immer, wir hatten wirklich Glück, dass sie nicht behandelt werden musste!
Fazit:
Grannen sind klein, aber gemein. Sie können deinem Hund richtig wehtun – und zwar schneller als man denkt. Ein bisschen Aufmerksamkeit, regelmäßiges Absuchen und das Meiden von Problemgebieten helfen aber schon enorm, damit dein Hund unbeschwert durch den Sommer kommt.
Bleib wachsam – und genieß trotzdem eure Spaziergänge!
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